Naturhistorisches Museum Nürnberg

Virtuelle Aus­stellung

„Amulett, Talisman, Glücks­bringer“

Hufeisen

NHG Inv.Nr. 2019/105

Ein Hufeisen steht für eine Pforte oder einen Brunnen, durch die das Glück eintreten oder aus dem es aufsteigen kann. Hängt man es mit der Öffnung nach oben, glaubt man, dass man das Herausfallen und Verschwinden des Glücks verhindern kann. Andere glauben, dass das Glück herausfließen muss und hängen es mit der Öffnung nach unten.
Früher war oft ein Hufeisen über der Haustüre befestigt. Autofahrer brachten es am Kühler an, um Unfälle zu verhindern.
Weil man früher noch nicht wusste, dass Pferde an der Hornschicht des Hufes keine Nerven haben und ihnen somit das Schmerzempfinden beim Anpassen der heißen Eisen fehlte, nahm man an, dass ein Hufeisen magische Kräfte besaß.

Hufeisen

An der Ostseite der Leipziger Nikolaikirche befindet sich ein großes Hufeisen. Angeblich lag in der Nähe vor langer Zeit ein Königsschloss. Ein Lindwurm bedrohte die Gegend. Täglich verlangte er zuerst zwei Schafe, später Rinder, dann Pferde. Als auch die gefressen hatte, forderte er Menschenopfer. Man loste jeden Tag ein Opfer aus. Als das Los auf die schöne Königstochter fiel und man sie zum Ungeheuer führte, ritt ein schöner Jüngling heran, der Heilige St. Georg. Er bekämpfte den Drachen. Dabei verlor sein Pferd ein Hufeisen. Als der Drachen besiegt war jubelte das Volk und der König versprach die Erfüllung jeder Bitte, doch St. Georg wünschte sich nur ein neues Hufeisen für sein Pferd.
Zum ewigen Gedenken wurde das alte Eisen an eine Linde beim Kampfplatz genagelt. Als diese bei der Bebauung der Stadt Leipzig gefällt werden musste, wurde das Hufeisen an der Ostwand der Nikolaikirche befestigt.

Nikolaikirche

Foto Nikolaikirche: wikipedia.org
Nikolaikirche

Foto Nikolaikirche: wikipedia.org