Virtuelle Ausstellung„Amulett, Talisman, Glücksbringer“Das Glücksschwein
Schon den Germanen war der Eber heilig, da der Wagen des Gottes Freyr vom Eber Gullinborsti gezogen wurde.
Gullinborsti, „der mit den goldenen Borsten“ lief nach germanischem Glauben durch die Luft und über das Wasser und
beleuchtete mit seinen Borsten die Nacht. Freyr wiederum galt als Gott der Fruchtbarkeit und der Jagd. Schweine
galten deshalb als Symbol für Fruchtbarkeit und Stärke und waren ein Zeichen für Wohlstand und Reichtum.
Auch bei Römern und Griechen galt derjenie als privilegiert, der über viele Schweine und somit auch Nahrung verfügte. Der Ausdruck „Schwein gehabt“ geht möglicherweise auf die mittelalterliche Sitte zurück, bei volkstümlichen Wettkämpfen dem Schlechtesten als Trostpreis ein Ferkel zu überreichen. Was als Hohn und Spott gedacht war, erwies sich für den Verlierer oft als Glücksfall. Denn ein Schwein bedeutete Nahrung, Nachkommen und damit Wohlstand. Das Trostschwein wurde zum Glücksschwein. Meist wird heute besonders zu Silvester symbolisch eine Nachbildung aus Marzipan, oft mit einem Glückspfennig oder vierblättrigem Kleeblatt im Maul verschenkt. |