Naturhistorisches Museum Nürnberg

Virtuelle Aus­stellung

„Amulett, Talisman, Glücks­bringer“

Der Glückspfennig

Wie alt das Sym­bol „Glücks­pfe­nnig“ ist läßt sich lei­der nicht fest­stel­len, nur ver­muten. Wie alt Pfen­nige sind ist da­ge­gen be­kannt. Sie gehen zu­rück auf Karl den Großen und den Karo­lin­gi­schen Münz­fuß. Er legte fest, dass ein karo­lin­gi­sches Pfund Silber 240 Mün­zen, ge­nannt Dena­rius er­ge­ben soll­ten. Bereits zu die­ser Zeit wurde im Alt­hoch­deut­schen die Münze „phen­ninc“ ge­nannt. Noch bis 1971 wurde der eng­li­sche penny mit d (für dena­rius) ab­ge­kürzt, der deutsche Pfen­nig mit ₰, was sich aus dem klei­nen d der deut­schen Kur­rent­schrift ab­lei­tet. Der zu­sätz­lich nach unten ge­hende Schwung war da­mals das Kenn­zei­chen für Ab­kür­zun­gen, so wie heute ein Punkt. Das ur­sprüng­liche Münz­metall Sil­ber wur­de mit der Zeit durch an­dere Me­tal­le er­setzt, so war der bun­des­­deut­sche Pfen­nig eine mit Kupfer be­schich­tete Stahl­münze, in der DDR aus Alu­mi­nium.
Ob­wohl der Glücks­pfen­nig die kleins­te Geld­ein­heit war galt sie als Sym­bol für Reich­tum und Wohl­stand. Man wünscht dem Empfän­ger, dass ihm nie­mals das Geld aus­gehen möge.
Even­tuell geht diese Sym­bolik auf den Tauf­pfen­nig zu­rück, der im 16. und 17. Jahr­hun­dert als Tauf­ge­schenk üb­lich war und spä­ter durch Geld­ge­schen­ke ab­ge­löst wur­de. Auch der so­ge­nann­te Weih­groschen, der in frü­heren Jahr­hun­der­ten an die Stall­tür ge­nagelt wurde um böse Geis­ter zu ver­trei­ben, könn­te eine der Wur­zeln des Glücks­pfennig sein.
In wech­seln­den Ab­stän­den änder­ten sich für uns die Pfen­nige. Ab 1873 galt für die Gold­mark die Ein­teilung 1 Mark = 100 Pfen­nige. Nach 1918 blieb für die „Renten­mark“ der Weima­rer Repub­lik und die Reichs­mark im 3. Reich die Ein­tei­lung eben­so er­hal­ten wie in der Bundes­repub­lik und der DDR. Mit der EURO-Ein­füh­rung 2001 haben wir nun Cent statt Pfen­nige, wobei die slowe­nische 1-Cent-Münze besonders be­liebt ist, da sie mit einem Stor­chen­motiv als Ge­schenk zur Schwan­ger­schaft oder Ge­burt eines Kin­des ver­wen­det wer­den kann.
Deutsches Reich, 1 Pfennig vor 1916.
Glückspfennig

Deutsches Reich, Reichspfennig 1927.
Glückspfennig

Deutsches Reich, Reichspfennig 1939.
Glückspfennig

Bank Deutscher Länder 1948.
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Bundesrepublik Deutschland 1950.
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Euro-Cent, verschiedene Länder.
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1 Euro-Cent, Slovenien.
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